
Der „Mösel-Steg“
Im Matzleinsdorfer Ortsteil, genannt
Mösel, befand sich die ehemalige „Geißenmühle“. Auch existierte einstmals ein Sägewerk an diesem Standort. Die Aufnahme zeigt den „Mösel-Steg“ mit der „Fisch-Aufstiegshilfe“ (Flußmitte), die es den Fischen ermöglichen soll, leichter den Fluß aufwärts (zu den früher angestammten Laichplätzen) schwimmen zu können.

Die ehem. „Geißenmühle“
In dieser zweiten Mühle in unserer Gemeinde wurde ebenfalls Strom bis ca. 1935 erzeugt und im Umfeld bzw. westlich davon (in der Gassen bei Zelking) abgegeben.


Frauen am „Schlagtisch“ (Bild aus: Ziegelwerke in Guntramsdorf 1618–1918, Seite 8; Autor Herr † Ernst Wurth Guntramsdorf). Hier wurde der vorbereitete Lehm in die Modeln (bei der linken Frau sieht man so ein Model) eingebracht und der ehem. herrschaftliche Ziegelofen der Herrschaft Matzleinsdorf im Ortsteil Mösel einstmals befindlich, rechts davon der Trockenschuppen und der Ziegelofen mit hohem Rauchfang (nach Erinnerungen der „letzten Gräfin im Melktal“, Frau Elisabeth Heussenstamm durch Herrn Anton Funiak im Juli 2003 gemalt)
Ein herrschaftlicher Ziegelofen erzeugte bis ca. 1900 Ziegeln (*) mit Stempeln H Z und Z H (Herrschaft Zelking und Zelking Herrschaft), HM (Herrschaft Matzleinsdorf), AHZ (Allod Herrschaft Zelking), sowie mit drei verschiedenen Kronen Nur bei den großen Kronenabbildungen erfolgten auch zusätzliche Stempeleindrücke mit Nummern (1, 2 oder 3).

Der „Weiße Stein“ (zeigt hier das Aussehen nach jahrelanger Witterung)
Bis zum ersten Weltkrieg war es „alter Brauch“, dass die Burschen von Matzleinsdorf vor Ostern den Stein weiß färbelten. Dann vergaß man den Brauch und nach dem Zweiten Weltkrieg wäre der Stein fast von einer Baufirma abgetragen worden – wenn nicht im Jahre 1956 die Matzleinsdorfer vom Bundesdenkmalamt seine Unterschutzstellung erreicht hätten. Dabei verpflichteten sie sich, in Zukunft für die Weißfärbelung des Steines zu sorgen.

In der Bildmitte lugt der „Weiße Stein“ hervor
Der inzwischen verstorbene Heimatforscher Franz Hutter aus Melk fand eine Erklärung: Der an den „Weißen Stein“ im Süden anschließende Bergrücken führt heute noch die bedeutsame Bezeichnung „Böhmische Grenze“ und endet beim „Rogelstein“, einem heute nicht mehr wackelnden Wackelstein, der einst wahrscheinlich ein Grenzzeichen war. Da aber der Rogelstein in einer Mulde liegt, wurde der weithin sichtbare „Weiße Stein“ als Richtpunkt für ihn weiß angestrichen, „Restlos glücklich bin ich mit dieser Deutung nicht!“ hatte Franz Hutter (ehemaliger Versicherungsinspektor aus Melk) seinerzeit dazu bemerkt.
Entnommen aus: Karl Lukan Weißer Stein und Rotes Türl, 1990, Seite 28/29
Zu den Steinen: Hier wird etwas durcheinander gebracht! Der mit heutiger Bezeichnung „Rogelstein“ versehenen Wackelstein bewegt sich – obwohl es in diversen Literaturen oftmals anders dargestellt wird; er befindet sich allerdings auf einer Anhöhe. Der mit „Großer Stein“ benannte Monolith, welcher schon 1838 als zerstört beschrieben wird (und nicht erst durch den Bau der Eisenbahnbrücken/Viadukte in unserer Gegend ab 1856 zerstört wurde), war der in der Sage „Der Wackelstein von Zelking“ erwähnte echte Wackelstein und dieser befindet sich „in der Mulde“!